Das 8. Innovationsforum Zürich Park Side widmete sich dem aktuellen Thema „Mitarbeitende finden und halten – innovative Ansätze sind gefragt!“. Der Anlass der Standortförderung Zimmerberg-Sihltal durfte auch in diesem Jahr auf die grosszügige Unterstützung der Zürcher Kantonalbank zählen und im Seminarhotel Bocken in Horgen residieren.
Der Präsident der Standortförderung Märk Fankhauser äusserte sich sehr erfreut über die zahlreichen Anwesenden, was beweist, dass das Thema interessiert und betrifft. Ziel der Veranstaltung war, ein Verständnis für die Herausforderungen beim Finden und Halten von Mitarbeitenden zu gewinnen sowie konkrete Lösungsansätze mit nach „Hause“ zu nehmen.
Den rund 80 Teilnehmenden wurden ein Impulsreferat von Nathalie Bourquenoud – Expertin für organisatorische Transformation und ehemalige HR-Chefin der Mobiliar – und zwei Best-Practice Referate von Christof Hasler – Hasler Gruppe – und Roger Neukom – Neukom Engineering AG – geboten.
Christof Hasler gewährte Einblicke in das Pilotprojekt „4-Tage-Woche“ der Hasler Gruppe: „Das neue Arbeitszeitmodell kommt insbesondere bei jungen Mitarbeitenden gut an, während sich ältere Semester mit sehr langen Arbeitstagen konfrontiert sehen. Da die Mitarbeitenden weniger oft anwesend sind, leidet ähnlich wie in der Coronapandemie die Firmenkultur. Dies kann aber mit Mitarbeitertreffen und Events ausgeglichen werden“, so Hasler. Nach erster Bilanz erfahren die Mehrheit der Mitarbeitenden eine Verbesserung ihrer Work-Life-Balance.
Nathalie Bourquenoud zeigte auf, dass eine gut überlegte Gestaltung des Arbeitsumfelds essenziell ist, allerdings in Zeiten von hybriden und flexiblen Arbeitsmodellen eine komplexe Aufgabe darstellt. Denn trotz aller digitalen Möglichkeiten bleibt ein persönlicher und nicht zuletzt emotionaler Austausch der Mitarbeitenden unabdingbar. Schafft man es, dies glaubwürdig umzusetzen, sind motivierte Mitarbeitende die beste Werbung für das eigene Unternehmen.
Roger Neukom konnte diesen Aspekt aus eigener Erfahrung bestätigen und plädierte für eine Unternehmenskultur, welche Mitarbeitende einbindet und in welcher transparent kommuniziert und zugehört wird. Zudem meinte er: „Wenn jährlich 100 Ingenieure pensioniert werden, dann fehlt uns der Nachwuchs“. Neukom berichtete von vielen Elternabenden, an denen er die Berufslehre (in direkter Konkurrenz zur gymnasialen Maturität) verteidigen musste. Er selbst rekrutiert viele Fachleute aus seinen Lehrlingen, wobei sich später viele Lernende auch selbständig machten.
Den Referaten folgten moderierte Tischgespräche, in welchen über persönliche Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert wurde. Eines der gesammelten Schlussworte überzeugte besonders: «Arbeitgeber sind wie Reiseleiter, die Menschen auf ihrer Reise begleiten – vom Backpacker bis zum Kreuzfahrtschiffreisenden».
Das Innovationsforum konnte auch in diesem Jahr eine inspirierende Plattform für Ideenaustausche bieten und die Teilnehmenden konnten beim anschliessenden Stehlunch genussvoll weiterdiskutieren.