Der Ständerat hat sich dafür ausgesprochen, Agroscope in eine autonome öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes zu verwandeln. Bundesrat Schneider-Ammann wiederholte seine Ankündigung, Agroscope nicht auf einen Standort beschränken zu wollen.
Die Konzentration von Agroscope auf einen Standort ist vom Tisch. Das machte Bundesrat Johann Schneider-Ammann am Dienstag im Ständerat deutlich. „Es war nie die Meinung, dass nur ein einziger Standort vorgesehen wäre“, sagte der Noch-Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Bildung und Innovation laut dem Wortprotokoll. Allerdings sollte der Kern der Forschung an einem Campus zentralisiert werden, der „so attraktiv ausgestaltet werden sollte, dass sich die Spitzenforscher – international betrachtet, natürlich – für die Agroscope interessieren würden“. Das entsprechende Projekt sei noch in Arbeit.
Der Ständerat will aber deutlich weiter gehen und das Projekt von Schneider-Ammann stoppen. Er stimmte mit 34 zu neun Stimmen bei zwei Enthaltungen einer Motion der Thurgauer CVP-Ständerätin Brigitte Häberli-Koller zu. Diese sieht zum einen ausdrücklich vor, die derzeitige Überprüfung von Agroscope zu stoppen. Zum anderen soll die heutige Agrarforschungsanstalt des Bundes in eine autonome öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes umgewandelt werden. Diese Aufwertung solle bereits Anfang 2021 in Kraft treten. Damit erhielte sie die gleichen Rahmenbedingungen wie die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs und das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung. Der Bundesrat würde nur noch die strategischen Ziele setzen, der Bund den Finanzrahmen festlegen.
Der Bundesrat hatte die Motion abgelehnt. Nun ist der Nationalrat am Zug. stk