Dübendorf ZH – Forscher der Empa haben eine Computersimulation entwickelt, die realitätsgetreu aufzeigen kann, wie Eisenbahnlärm entsteht. Sie soll helfen, technische Massnahmen zu finden, um den Bahnlärm zu senken.
Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) haben eine Computersimulation entwickelt, die den Lärm von Zügen genau aufzeigen kann. „Die Räder, die Schienen, die Lüftung, der Motor – alles erzeugt Geräusche und verursacht als Ganzes dann die Lärmemission des Zuges“, erklärt Reto Pieren von der Empa-Abteilung Akustik und Lärmminderung in Dübendorf in einer Mitteilung. Die Forscher haben deshalb für die über 100 Geräuschquellen eines fahrenden Zuges einzelne Algorithmen entwickelt. Dadurch wurde es möglich, den Zug als Ganzes hörbar zu machen.
Das System integriert auch Umwelteinflüsse wie Lärmschutzwände, Fahrgeschwindigkeit oder Zustand der Gleise in die Berechnungen. Es kann sogar das Bremssystem der Wagen mit einberechnen. „Dahinter verbergen sich Datensätze, die die Oberflächenmikrostruktur der Räder beschreiben. So wird für jedes Rad eine individuelle Oberflächenstruktur berechnet“, erklärt Pieren.
Das System kann insgesamt helfen, vorauszusagen, wie beispielsweise neue Räder oder Bauteile den Lärm einer Bahnlinie in Zukunft verändern könnten. Und die Auswirkungen geplanter Veränderungen werden gleich auch hörbar gemacht: „Wenn wir sagen, eine Massnahme reduziert den Geräuschpegel um drei Dezibel, können sich die wenigsten vorstellen, was das bedeutet. Wenn ich diese drei Dezibel im direkten Vergleich aber hörbar mache, ist der Effekt sofort klar“, so Pieren. ssp