Zürich – Einwanderer verdienen in der Schweiz schon nach kurzer Zeit durchschnittlich mehr als Einheimische. Allerdings ist auch ihr Risiko höher, arbeitslos zu werden. Das zeigt eine Studie der Universitäten St.Gallen und Zürich für das Staatssekretariat für Wirtschaft.
Erwerbstätige Männer, die in die Schweiz einwandern, verdienen im ersten Jahr 6,4 Prozent weniger als Schweizer. Doch schon nach einem Jahr verdienen sie mehr. Nach fünf Jahren erhalten sie durchschnittlich 1,9 Prozent mehr als Schweizer. Das geht aus einer Studie hervor, die von den Volkswirtschaftlern Reto Föllmi von der Universität St.Gallen und Sandro Favre und Josef Zweimüller von der Universität Zürich im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) erstellt worden ist. Die Forscher erklären den Aufholeffekt mit der zunehmend besseren Integration der Einwanderer wie auch mit Stellenwechseln.
Bei erwerbstätigen Frauen ist der Unterschied der Löhne laut der Studie sogar noch ausgeprägter: Einwanderinnen verdienen bereits im ersten Jahr mehr, nach fünf Jahren erhalten sie sogar über 20 Prozent mehr als Schweizerinnen. Die Forscher erklären diesen grossen Unterschied mit dem höheren durchschnittlichen Beschäftigungsgrad der Einwanderinnen.
Männliche Einwanderer sind allerdings auch häufiger arbeitslos als Einheimische, nach fünf Jahren liegt die Erwerbslosenquote der Einwanderer rund 3 Prozent über derjenigen der Schweizer Männer. Bei weiblichen Einwanderern ist dagegen die Erwerbsquote um 9 Prozent tiefer als diejenigen der Schweizerinnen. Sie bleiben häufiger für ihre Familie zu Hause.
Die Forscher sehen die Ergebnisse ihrer Studie als einen Beleg, dass die Integration der Einwanderer in den Arbeitsmarkt „relativ gut“ gelingt. stk