Zürich – Im Rahmen der Mars-Mission InSight zeichnet das Seismometer SEIS unter anderem Echtdaten von Marsbeben auf. Die Elektronik des SEIS wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) entwickelt. Hier macht ein Simulator die Marsbeben sogar erlebbar.
Die im Rahmen der NASA-Mission InSight erhobenen seismischen Daten sollen es möglich machen, Marsbeben mit ihren Äquivalenten auf dem Mond und auf der Erde zu vergleichen, erläutert die ETH in einer Mitteilung. Die hochempfindliche Elektronik des von InSight verwendeten Seismometers SEIS war am Labor für Raumfahrtelektronik und -instrumente der ETH entwickelt worden. Die von SEIS aufgezeichneten Daten werden täglich von zehn Seismologen der ETH analysiert. Im Erdbebensimulator der ETH können die Marsbeben dabei sogar erlebbar gemacht werden.
„Wir beobachten momentan zwei Arten von Marsbeben“, wird ETH-Seismologe Simon Stähler in der Mitteilung zitiert. „Das erste Beben war eines mit hoher Frequenz, das einem Mondbeben ähnlicher ist als erwartet. Das zweite Beben hatte eine viel niedrigere Frequenz, was unserer Ansicht nach mit der Entfernung zum Epizentrum zusammenhängen könnte.“
Die Marsbebenforschung soll Fragen zur geologischen Struktur und zur Entstehung des Planeten beantworten helfen. Den Beobachtungen der Forscher zufolge dauern Marsbeben länger als Äquivalente auf der Erde. In der Schwierigkeit ihrer Erfassung ähneln sie den Mondbeben. Die aufgrund von Meteoriteneinschlägen gebrochene Mondkruste führe „zu einer Streuung der seismischen Wellen“, die einem Echo ähneln, erläutert der Leiter des Marsbebendienstes an der ETH, John Clinton, in der Mitteilung. Auch bei der Aufzeichnung der Marsbeben zeigten die den ersten klar erkennbaren Signalen folgenden Signale starke Echos. Die Forscher können aber noch nicht sagen, wie tief die dafür verantwortlichen Bruchstellen der Marskruste sind. hs