Zürich – Die Greater Zurich Area (GZA) hat den Anspruch, einer der führenden Standorte für Innovation und Spitzentechnologien zu sein, so der Tenor der GZA-Perspektiven. Doch der internationale Wettbewerb um Unternehmen und Talente verschärft sich.
Das Standortmarketing der Greater Zurich Area ist ein wichtiges Instrument, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Das war der Tenor der GZA-Perspektiven, der Jahresveranstaltung der Organisation des Standortmarketings der neun Kantone zwischen Chur und Solothurn, Schaffhausen und Tessin am 14. September in Zürich. „Der internationale Wettbewerb um Unternehmen und Talente wird härter“, sagte Carmen Walker Späh, Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin und Präsidentin des Stiftungsrates der Greater Zurich Area. Der Wirtschaftsraum habe dabei den Anspruch, einer der führenden Standorte für Innovationen und Spitzentechnologien zu sein.
Bisher mit Erfolg. Die Firmenansiedlungen der GZA hätten dem Wirtschaftsraum geholfen, den Strukturwandel hin zu wissens- und forschungsintensiven sowie exportorientierten Branchen zu bewältigen, sagte Josef Zweimüller, Professor für Volkswirtschaft an der Universität Zürich. Laut einer laufenden Studie seines Instituts sei das Qualifikationsniveau im ganzen Wirtschaftsraum gestiegen. Dabei könne kein Auseinanderklaffen des Lohnniveaus zwischen Zug und Zürich einerseits und den anderen GZA-Kantonen andererseits beobachtet werden. „Bei den Reallöhnen ist der Unterschied vermutlich sogar kleiner geworden.“
Die Firmenansiedlungen haben den Wirtschaftsraum rund um Zürich gestärkt. Darauf wies Markus Schweizer hin, Managing Partner von EY. Laut einer neuen EY-Studie seien von den 1280 Unternehmen, die von der GZA seit 2009 angesiedelt worden sind, Ende 2021 noch 905 Firmen in der Region gewesen. Diese hätten 9426 Arbeitsplätze direkt geschaffen und 50‘900 indirekt. Sie und ihre Mitarbeitenden hätten ein Steueraufkommen von 647 Millionen Franken generiert.
Allerdings dürfe sich der Wirtschaftsraum nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Die Attraktivität der Schweizer Standorte wie auch der Schweiz insgesamt lasse im europäischen Vergleich nach, sagte Schweizer. Ähnlich sieht es Carmen Walker Späh: „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Schweiz zur Spitze gehört.“
Bianca Pestalozzi jedenfalls bekannte sich zum Standort Zürich. „Zürich ist unser zuhause“, sagte die Europa-Chefin von On. Der erst zwölf Jahre alte Sportschuhhersteller hat gerade seinen neuen Standort in Zürich-West eröffnet. Hier seien 655 der weltweit 1500 Mitarbeitenden beschäftigt. Für On sei die Nähe zur Universität und zur Eidgenössischen Technischen Hochschule sowie der Zugang zu Talenten wichtig. Die Lebensqualität zähle ebenfalls, gerade für ausländische Mitarbeitende. „Wir werden in Zürich weiter wachsen“, sagte Bianca Pestalozzi. stk