Dübendorf ZH – Die JU-Air nimmt am Freitag wieder ihren Flugbetrieb auf. Das Unternehmen hat die vorsorglichen Massnahmen des Bundesamtes für Zivilluftfahrt umgesetzt. Der erste Flug nach dem Unfall vom 4. August führt nach Deutschland.
Die Tante Ju fliegt wieder. Am Freitagnachmittag hebt die dreimotorige Ju 52 in Dübendorf zu einem Flug ins deutsche Bensheim ab, wie die JU-Air in einer Medienmitteilungschreibt. Es ist der erste Flug, seit am 4. August eine Ju 52 der JU-Air mit 17 Passagieren und drei Besatzungsmitgliedern in Graubünden abgestürzt ist. „Wenn wir ab heute auf die Geschichte der JU-Air zurückblicken, dann werden wir immer an die 17 Passagiere und an unsere drei Crewmitglieder denken, die wir auf so tragische Weise verloren haben“, wird CEO Kurt Waldmeier in der Mitteilung zitiert.
Technikchef Andreas Züblin versichert, dass die acht Jahrzehnte alten Flugzeuge der Dessauer Junkers Flugzeugwerke intensiv gewartet würden. „Wir prüfen in genau festgelegten Zyklen alle wichtigen Teile des Flugzeuges und haben in den vergangenen Tagen zusätzliche Kontrollen durchgeführt. Dabei sind keine Besonderheiten zutage getreten“, wird Züblin zitiert.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hatte am Donnerstag grünes Licht für die Wiederaufnahme des Flugbetriebes gegeben. Es hätten sich „keine Hinweise auf ein generelles technisches Problem dieses Flugzeugtyps ergeben“, heisst es in einer BAZL-Mitteilung. Allerdings ordnete das BAZL drei vorsorgliche Massnahmen an. So müssten die Flugzeuge künftig über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestflughöhe fliegen und GPS-gestützte Datenaufzeichnungsgeräte mitführen. Zudem müssten die Passagiere während des Fluges angeschnallt bleiben. Das BAZL behält sich vor, weitere Massnahmen anzuordnen, falls sich das aufgrund der Untersuchung der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) als notwendig erweisen sollte. stk