Swissport hofft auf Investoren

Opfikon ZH – Die Corona-Krise trifft auch den Bodenabfertiger Swissport hart. Von der überschuldeten Konzernmutter HNA erwartet Swissport-Chef Eric Born keine Hilfe. Auch vom Bund erhält das Unternehmen wegen seiner Struktur vorerst kein Geld. Die Rettung dürfte von Investoren kommen.

Der Bodenabfertiger Swissport ist stark von der Corona-Krise betroffen. Der Umsatz ist im April um rund 80 Prozent eingebrochen, sagt Firmenchef Eric Born in einem Interview mit dem „Tages-Anzeiger“. Das Passagiergeschäft ging um 90 Prozent zurück, das Cargogeschäft um 30 Prozent.

Swissport gilt für die Schweizer Luftfahrt zwar als systemrelevant. Das Unternehmen erhält aber vorerst kein Geld vom Bund. „Ich kann verstehen, dass der Bund nicht leichtfertig Geld spricht“, so Born. Der Bund müsse für seine Hilfen Sicherheiten einfordern, was bei der Kapitalstruktur von Swissport schwierig sei, weil viele Vermögenswerte schon für bestehende Schulden als Sicherheiten dienten. Ausserdem sei das Schweizer Geschäft von Swissport juristisch nicht klar vom Geschäft im Ausland abgetrennt. Das Abfliessen des Geldes ins Ausland könne daher nicht komplett ausgeschlossen werden. Swissport prüfe aber, ob das Schweizer Geschäft isoliert werden könne, um so vielleicht doch noch Geld vom Bund zu erhalten.

Vom angeschlagenen chinesischen Mutterkonzern HNA erwartet Born keine Hilfe. „Wir haben natürlich angefragt“, erklärt er. „Aber unser Eigentümer hat bisher kein Geld eingeschossen, und ich gehe nicht davon aus, dass er es noch tun wird.“

Hoffnung geben allerdings Verhandlungen mit neuen Kreditgebern und Investoren. Born nennt im Interview keine Details. Er geht jedoch davon aus, dass bis Frühsommer eine Finanzierung zustande kommen wird. Dies dürfte auch Folgen für die Eigentümerstruktur haben. „Wenn der heutige Eigentümer die nötige Liquidität nicht einschiesst, ist schwer vorstellbar, dass er auch nach der Krise noch der alleinige Eigentümer ist“, so Born. „Schliesslich will jene Partei, die frisches Geld einbringt, auch etwas zu sagen haben.“

Insgesamt gibt sich Born im Interview zuversichtlich, dass das Unternehmen als Ganzes aus der Coronavirus-Krise herauskommen werde – und dies „auch ohne Geld vom Staat“. ssp