Uster verleiht Stadtpreise an Gala im Stadthofsaal

Zum zweiten Mal hat die Stadt Uster an einem festlichen Anlass drei Stadtpreise verliehen. Die Preise sind mit je 10'000 Franken dotiert und wurden am Donnerstag, 24. Januar 2019, im Stadthofsaal der Sängerin und Autorin Letizia Fiorenza, der Schwimmerin Maria Ugolkova und dem Frauenverein überreicht.

Es brauche Visionen, um etwas zu erreichen, und die Preisträgerinnen zeigten, dass es sich lohne, sich für diese einzusetzen, sagte Stadtpräsidentin Barbara Thalmann in ihrer Rede und eröffnete damit die diesjährige Verleihung der Stadtpreise 2018 der Stadt Uster. Drei Preise wurden an diesem Abend auf dem roten Teppich im Stadthofsaal überreicht: der Kunstpreis, der Sportpreis und der Engagementpreis.

Der Kunstpreis – wie alle Preise dotiert mit 10’000 Franken – ging an Letizia Fiorenza. Letizia Fiorenza sei eine Person, die sich immer wieder aus der Komfortzone wage, um künstlerisches Neuland zu betreten, würdigte die Theaterregisseurin Eveline Ratering in ihrer Laudatio die Kunstpreisträgerin. Fiorenza sei als Sängerin, Autorin, Performerin in unterschiedlichen Welten zuhause, das habe sie auch in ihren verschiedenen Engagements in kulturellen Bereichen in Uster gezeigt.

Täglich 12 bis 14 Kilometer schwimmen

Markus Buck, Chef des Leistungssports Swiss Swimming, zeigte in seiner Würdigung den eindrücklichen Werdegang der Sportpreisträgerin, Maria Ugolkova, auf. Geboren in Moskau, kam die Schwimmerin 2005 ins Tessin, trainierte danach in Lausanne und landete schliesslich aufgrund eines Trainingslagers beim Schwimmclub Uster Wallisellen. Sie schwimme täglich 12 bis 14 Kilometer, sagte Ugolkova bei der Entgegennahme des Sportpreises, der von Stadträtin Karin Fehr überreicht wurde.

Alt-Stadtpräsidentin Elisabeth Surbeck schliesslich hielt die Laudatio für den Engagementpreis, den Stadtrat Cla Famos dem Frauenverein Uster übergab und der von der Stadt Uster erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Seit 159 Jahren setzten sich in Uster nicht etwa Heinzelmännchen, sondern die Mitglieder des Frauenvereins gemeinnützig und freiwillig für die Gesellschaft ein, sagte Surbeck. Der Preis sei somit eine längst verdiente Anerkennung und zeige zugleich auf, dass der Frauenverein immer wieder auf aktuelle Bedürfnisse zu reagieren wisse, so etwa mit dem Mahlzeiten- oder Fahrdienst.

Eine Frauenrunde durch und durch

Alle Preisträgerinnen wurden mit kurzen Videofilmen vorgestellt, bevor sie auf der Bühne ihre Trophäen entgegennahmen und von Moderatorin Regula Späni interviewt wurden. Die rund 200 Gäste – Angehörige der Preisträgerinnen sowie interessierte Ustermer und Ustermerinnen – gewannen dadurch einen Eindruck von den Leistungen der diesmal ausschliesslich weiblichen Siegerinnen. Auch die Sängerin Lina Botton, die den Gala-Abend mit einer sinnlichen Ballade ausklingen liess, gratulierte den Frauen, «die da so abgeräumt haben». Nach der zweistündigen Verleihung begab sich das Publikum ins Foyer des Stadthofsaales und nahm bei einem Apéro die Gelegenheit wahr, mit den Preisträgerinnen persönlich anzustossen und ins Gespräch zu kommen.

Informationen zu den Preisträgerinnen:
Kunstpreisträgerin Letizia Fiorenza wurde 1957 in Rom geboren und verbrachte ihre Kindheit in Italien. Mit 13 Jahren kam sie in die Schweiz, schloss die Matura ab, studierte Italianistik und Literaturkritik und bildete sich zur Sängerin aus. Die Preisträgerin hat sich als vielseitige Persönlichkeit in der Ustermer Kulturszene einen Namen gemacht: Sie tritt regelmässig in verschiedenen Formationen auf und ist Mitglied der Ustermer Musikervereinigung «must», mit der sie auch die beliebten «Frühaufsteherkonzerte» entwickelt hat. An ein ganz junges Publikum richten sich die «miam-Konzerte», die sie mit Regula Schwarzenbach für Kinder im Alter bis sechs Jahre organisiert und für die sie 2018 mit dem Lily-Waeckerlin-Preis ausgezeichnet wurde. Mit den Theaterprojekten «Zikaden» und «U Purpu – Leben und Sterben des Vito Schirò» hat Fiorenza als Autorin und Darstellerin vor wenigen Jahren auch in den performativen Künsten Fuss gefasst. Neben ihrem künstlerischen Wirken engagierte sich Letizia Fiorenza von 2007 bis 2016 als Mitglied in der städtischen Kulturkommission für die Anliegen der Ustermer Kulturschaffenden.

Die Sportpreisträgerin Maria Ugolkova setzt im Schweizer Schwimmsport neue Massstäbe. An den diesjährigen Europameisterschaften in Glasgow holte sie in der Disziplin 200 m Lagen die Bronzemedaille und unterbot ihren eigenen Schweizer Rekord (2:11,41) um 0,58 Sekunden. Dieser Erfolg schmückt ihren beeindruckenden Palmarès, zu dem Teilnahmen an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ebenso gehören wie 95 Schweizermeister-Titel und 15 aktuelle Rekorde. Ihr nächstes grosses Ziel sind die Olympischen Spiele in Tokyo 2020. Die gebürtige Russin lebt in Uster und ist Mitglied des Schwimmclubs Uster Wallisellen. Sie trainiert täglich im Hallenbad Uster.

Träger des Engagementpreises 2018 ist der «Frauenverein Uster». Dieser engagiert sich seit 1860 – also seit über 150 Jahren – auf freiwilliger Basis für die Bevölkerung der Stadt Uster. Der Verein bietet viele Dienstleistungen, Aktivitäten und Anlässe, die sich über die Jahrzehnte immer wieder an die wandelnden Bedürfnisse angepasst haben. So bietet der «Frauenverein Uster» etwa für kranke und betagte Menschen und als Entlastung für Angehörige einen Mahlzeiten- oder Fahrdienst an. Die Freiwilligen, die diese Dienste und Aktivitäten mit riesigem Engagement erbringen, kommen fast ausschliesslich aus den Reihen der Frauenvereine. Mit seinem Angebot vermittelt der Frauenverein Uster ein positives, gesellschaftliches Engagement mit vielen kreativen und innovativen Ideen, die der gesamten Bevölkerung aus allen Altersgruppen zugutekommen.