Versicherungen liegen am Finanzplatz Zürich vorn

Zürich – Strukturwandel und Technologiewettstreit beeinflussen den Finanzsektor des Kantons Zürich. Hier wurden in den letzten Jahren bei den Banken massiv Stellen abgebaut. Gleichzeitig haben Versicherer und sonstige Finanzdienstleister ihr Personal in noch höherem Umfang ausgebaut.

Der Finanzsektor zählt zu den wichtigsten Bereichen der Wirtschaft im Kanton Zürich, informiert das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit in einer Mitteilung. Im Jahr 2017 habe der Sektor eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 27,3 Milliarden Franken generiert, und somit 17 Prozent zum regionalen Bruttoinlandprodukt beigesteuert, heisst es dort weiter. Zudem sei knapp jeder zehnte Beschäftigte der Region im dortigen Finanzsektor tätig. In seiner gemeinsam mit der Stadtentwicklung Zürich erstellten Studie „Finanzplatz Zürich 2019/2020“ nimmt das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich die Entwicklungen in diesem bedeutenden kantonalen Wirtschaftsbereich unter die Lupe.

Die Finanzkrise hat bei den Zürcher Banken zum Abbau von 2300 Vollzeitstellen geführt.

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Den Erhebungen zufolge büsste der Zürcher Finanzsektor in den zurückliegenden Krisenjahren massiv an Wertschöpfung ein. Dies war mit einem Abbau von insgesamt 2’300 Vollzeitstellen bei den Banken in der Region verbunden. Bei Versicherungen und sonstigen Finanzdienstleistern wurden im selben Zeitraum jedoch rund 4300 neue Stellen geschaffen. Die Versicherungen tragen inzwischen mit 12,4 Milliarden Franken 45 Prozent zur Wertschöpfung des Finanzsektors bei und haben damit die Banken mit 12,0 Milliarden Franken und 44 Prozent überholt. Die übrigen Finanzdienstleister – unabhängige Vermögensverwalter, Versicherungsmakler oder Börsenanbieter – kommen auf 2,9 Milliarden Franken und 11 Prozent.

Den Einschätzungen der Studienautoren zufolge hängt der Erfolg eines Finanzinstitutes in hohem Masse von seinen Innovationsfähigkeiten ab. In der Studie werden daher auch die vom Zürcher Finanzsektor gehaltenen Fintech-Patente untersucht. Neben Patenten im Bereich Zahlungsarchitektur spielten hier insbesondere Patente für technische Lösungen der Versicherungsbranche eine Rolle. So hält die zum Zürcher Finanzsektor gehörende Swiss Re laut Mitteilung „das weltweit grösste Patentportfolio an Versicherungslösungen“. hs