Dübendorf/Pully VD – Ein Team von Forschern mehrerer Schweizer Forschungseinrichtungen will die ökologischen Vorgänge im Genfersee und die Wechselwirkungen mit der Atmosphäre untersuchen. Dafür wurde eine Forschungsplattform im See verankert.
Seen bilden eigene Ökosysteme, doch der Klimawandel setzt auch sie unter Druck. Deshalb wollen nun Forscher der Wasserforschungsanstalt EAWAG, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und der Universitäten Lausanne und Genf von einer Forschungsplattform vor Pully die Vorgänge im See und die Wechselwirkungen mit der Luft erforschen. Die Plattform LéXPLORE wurde diese Woche im See verankert, in den nächsten Monaten werden die Messinstrumente und Sensoren installiert, wie die EAWAG in einer Mitteilung schreibt. Dabei sollen unter anderem Temperaturen, Strömungsgeschwindigkeiten, die Sauerstoff- und Kohlendioxidmengen, das Vorkommen bestimmter Algengruppen und künstlicher Substanzen gemessen werden.
„Diese Plattform ist weltweit die modernste schwimmende Forschungsstation auf einem See“, wird Natacha Pasche, Limnologin und Projektverantwortliche an der EPFL, in der Mitteilung zitiert. LéXPLORE soll bis 2026 genutzt werden.
Der Ehrgeiz der Forscher geht über das Ökoystem Genfersee hinaus. „Seen agieren über nationale Grenzen hinaus als empfindliche Frühwarnsignale für Umweltveränderungen“, sagt Johny Wüest. Der Gewässerphysiker ist Mitglied der Eawag-Direktion und hat das Projekt zusammen mit seinem Kollegen Bas Ibelings von der Universität Genf initiiert. stk