Zürich – Zürcher Forschende haben erstmals nachgewiesen, dass ein mit sogenanntem Pink Noise vertiefter Schlaf die Herzfunktion der Probanden nachhaltig verbessert. Das könnte kardiologische Therapien, aber auch die Regeneration nach Sport optimieren.
Das Leuchtturmprojekt SleepLoop des Forschungsverbunds Hochschulmedizin Zürich hat ein weiteres wegweisendes Ergebnis gezeitigt: Wurde der Tiefschlaf der Probanden in einer Studie mit Tönen stimuliert, hatte das nicht nur während des Schlafs, sondern auch danach eine verbesserte Herzfunktion zur Folge. Wie es in einer Mitteilung der Universität Zürich heisst, interessiert dieses Forschungsergebnis selbstverständlich Kardiologinnen und Kardiologen, doch nicht nur sie: „Insbesondere in der Prävention, aber auch im Leistungssport könnte ein solches Tiefschlafstimulationssystem in Zukunft verbesserte Herzfunktionen ermöglichen – und möglicherweise für eine schnellere und bessere Regeneration nach harten Trainings sorgen.“
Zur Stimulation der Tiefschlafphase benutzten die Forschenden Pink Noise: In zwei von drei Nächten spielte ein Computer Intervalle von zehn sehr kurzen Tönen bestimmter Frequenzen, sogenannten Pink Noise, ein. Dann folgte eine zehnsekündige Ruhepause, bevor wieder Pink Noise eingespielt wurde. Dabei wurden die Hirnwellen erhöht, die Probanden schliefen tiefer.
„Dass die Stimulation mit Tönen während des Tiefschlafs einen Effekt auf das kardiovaskuläre System hat, haben wir erwartet“, so Projektleiterin Caroline Lustenberger von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). „Dass dieser Effekt nach nur einer Nacht mit Stimulation so deutlich messbar war, hat uns überrascht.“
Initiiert wurde das Projekt von Forschenden des Interdisziplinären Zentrums für Schlafmedizin am Kinderspital Zürich und von der Klinik für Neurologie des Universitätsspitals Zürich. An SleepLoop beteiligt sind insgesamt 16 Forschungsgruppen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, der Universität Zürich und der Universität Ulm. ce/mm