Stellwerk geht in die Datenwolke

St.Gallen – Die Appenzeller Bahnen haben das weltweit erste digitale Stellwerk in Betrieb genommen. Der Stellwerkskopf steht bei Siemens Schweiz in Wallisellen ZH. Das entlastet die Bahnen und senkt Kosten.

Die Appenzeller Bahnen erneuern derzeit ihre Linie zwischen St.Gallen und Teufen AR. Bei dieser Gelegenheit hat das Ostschweizer Bahnunternehmen das weltweit erste digitale Stellwerk in Betrieb genommen. Dabei greift es auf eine Lösung zurück, die von Siemens entwickelt worden ist, wie Siemens Schweiz in einer Mitteilung schreibt. Dabei steht die zentrale Rechnereinheit des Stellwerks, der Stellwerkskopf, nicht mehr bei den Bahnen, sondern in einem gesicherten Technikraum in Wallisellen. Die Datenverbindung zwischen St.Gallen und Wallisellen wird mit Verschlüsselungsgeräten abgesichert, den sogenannten Kryptoboxen. Die Leitungen sind redundant aufgebaut.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat am 31. August die Bewilligung für die Funktionsfahrten erteilt. Diese werden bis Anfang Oktober durchgeführt. Die Ergebnisse des Versuchsbetriebes fliessen in die Weiterentwicklung der digitalen Stellwerke ein.

Thomas Baumgartner rechnet dank der Digitalisierung des Stellwerks mit deutlichen Vorteilen für sein Unternehmen. „Die Bahnen können beispielsweise die Hardware-Kosten durch die gemeinsame Nutzung durch mehrere Bahnen reduzieren“, wird der Direktor der Appenzeller Bahnen in der Mitteilung zitiert. Siemens warte und entlaste künftig auch die Software. Das entlaste die Bahnen. stk