Valser holt CO2 für Sprudelwasser aus der Luft

Steinhausen ZG – Valser wird seine kohlensäurehaltigen Getränke künftig mit CO2 herstellen, das zuvor aus der Luft gefiltert wurde. Dafür setzt die zur Coca‑Cola HBC gehörende Mineralwassermarke auf eine Technologie des Zürcher Start-ups Climeworks.

Die globale Getränkebranche ist weltweit einer der grössten Nutzer von CO2. Sie benötigt es zur Herstellung der Bläschen in kohlensäurehaltigen Getränken. Die Mineralwassermarke Valser wird das für diesen Zweck benötigte CO2 künftig direkt aus der Luft holen. Dafür nutzt das Unternehmen die Direct Air Capture (DAC)-Technologie von Climeworks, einer Ausgliederung aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Mit dieser lässt sich reines CO2 aus der Luft holen.

Die Zusammenarbeit ermöglicht es Coca‑Cola HBC, das für kohlensäurehaltige Getränke notwendige CO2 von einer nachhaltigen Quelle zu beziehen, heisst es in einer Medienmitteilung. Gleichzeitig helfe das Unternehmen dabei, CO2 aus der Luft zu wiederzuverwerten. „Wir sind stolz darauf, als erste Getränkefirma der Welt, die Entwicklung dieser bahnbrechenden Technologie voranzutreiben. Nachhaltigkeit ist Teil unserer strategischen Geschäftsprioritäten“, so Nigel Davis, General Manager bei der in Steinhausen ansässigen Coca‑Cola HBC Schweiz. „Dass wir dabei nun ein lokales Schweizer Unternehmen unterstützen können, freut uns umso mehr.“

„Der Einstieg in den Getränkemarkt mit Coca‑Cola HBC Schweiz setzt unseren Weg der Kommerzialisierung unserer Direct Air Capture (DAC)-Technologie fort, der mit der weltweit ersten kommerziellen Anlage im Mai 2017 seinen Anfang nahm”, so Jan Wurzbacher, Mitgründer und Geschäftsführer von Climeworks. Climeworks betreibt unter anderem eine Anlage in Hinwil ZH. Das dort aus der Luft geholte CO2 wird an ein angrenzendes Gewächshaus als Dünger verkauft. Auch in Island ist eine Anlage in Betrieb. Das dortige CO2 wird in Wasser gebunden und in den Untergrund geleitet, wo es sich innert zwei Jahren in feste Mineralien umwandelt. Climeworks hat zum Ziel, 1 Prozent der globalen Emissionen bis 2020 aus der Luft zu filtern. ssp